Der Begriff "Grafik" leitet sich aus dem Griechischen "grafiki" ab und bezeichnet die "Be-/Schreibende Kunst". "Grafik" ist der Sammelbegriff für alle künstlerischen, technischen und industriellen Zeichnungen und deren manuelle drucktechnische Vervielfältigung (Druckgrafik).
Originalgrafiken sind vollständig eigenständige Werke und sind unanhängig von den Vorlagen. Insgesamt kann die Grafik in drei große Bereiche unterteilt werden. Diese sind das "Hochdruckverfahren" (erhabener Druck), das "Tiefdruckverfahren" (auf blanke Metallflächen mit Vertiefungen wird Druckfarbe gefüllt) und der "Flachdruck" (der Träger wird mit fetthaltigen Formen wie zum Beispiel Tusche, Fett oder Kreide versehen).
Nach diesem sind dem "Hochdruckverfahren" zum Beispiel die Drucktechniken Buchdruck, Holzschnitt, Holzstich, Linolschnitt und der Blockdruck zuzurechnen. Der "Tiefdruck" kann seinerseits in das "Manuelle Stichverfahren" und das "Ätzverfahren" gegliedert werden. Zum "Manuellen Stichverfahren" zählen die Techniken Kupferstich, Niello, Stahlstich, Kaltnadeltechnik und die Schabtechnik. "Ätzverfahren" sind Radierung (ab 1513), Aquatinta (zwischen 1765 und 1768 von Jean Baptiste Leprince entwickelt), Vernis Mou, Kreidemanier, Punktmanier und Weichgrundätzung. Zuletzt beinhaltet der "Flachdruck" die Lithografie (seit um 1803), den Metallplattendruck und das Mehrplatten-Farbverfahren.
Im 16. Jahrhundert hat die Grafik ihren Höhepunkt mit dem Schwerpunkt Italien und Deutschland. Als Vertreter des Kupferstichs sind in Italien Marcantonio Raimondi (um 1475 – um 1534), Agostino dei Musi (um 1490 – um 1540), Antonio Salamanca (1500 – 1562) zu nennen. In Deutschland führt Albrecht Dürer (1471 – 1528) den Holzschnitt, aber auch den Kupferstich zur Perfektion. Er verlegt seine druckgrafischen Zyklen im eigenen Verlag und vertreibt sie über den Buchhandel. Es entstehen als Holzschnittfolgen "Marienleben" (1502/05), "Große Passion" (1496 – 1510) und "Kleine Passion" (1509 – 11). Als Kupferstiche entstehen u.a. die Werke "Ritter, Tod und Teufel" (1513) "Melancolia I" (1514) und "Der heilige Hieronymus im Gehäus" (1514).
Doch auch in anderen europäischen Ländern (z. B. in den Niederlanden mit Pieter Huys *1519/20 – 1581/84) findet die Grafik Verbreitung, jedoch unter dem Eindruck sowohl der italienischen, als auch der deutschen Grafik. In Fontainebleau zum Beispiel findet sich zwischen 1542 und 1548 unter Primaticcios (1504 – 70; italienischer Maler, Bildhauer und Architekt) Leitung ein grafisches Atelier. Sammler nehmen sich der Grafik an und es setzt die Massenproduktion von Druckblättern ein.
Artverwandte Maler: Alberti, Cherubino | Aldegrever, Heinrich | Altendorfer, Albrecht | Appiani, Andrea | Baldung gen. Grien, Hans | Bartolozzi, Francesco | Baumgartner, Johann Wolfgang | Bella, Stefano della | Boissieu, Jean Jacques de | Bonasone, Giulio | Cantarini, Simone | Caraglio, Gian Jacopo | Carracci, Agostino | da Caravaggio, Polidoro | Daumier, Honoré | del Sarto, Andrea | Dix, Otto | Dürer, Albrecht | Goya, Francisco de | Israëls, Jozef | Kauffmann, Angelica | Lorrain, Claude | Piranesi, Giovanni Battista | Portielje, Edward Antoon | Rembrandt, Harmensz. van Rijn | Ringelnatz, Joachim | Schongauer, Martin | Spranger, Bartholomäus | Tissot, James Jacques | Toulouse-Lautrec, Henri de
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