1881 Alessandria
1966 Mailand
Der italienische Maler, Zeichner, Graphiker, Kunsttheoretiker und Kunstkritiker Carlo Carrà wird am 11. Februar 1881 in Quargneto bei Alessandria geboren. Im Alter von 12 Jahren beginnt der Künstler zu zeichnen. Er arbeitet zunächst in einer Villa bei Valenza als Gehilfe von Dekorateuren. Diesen folgt er 1895 nach Mailand. 1899 reiste Carrà erstmals nach Paris zur Vorbereitung der Weltausstellung. Hier sieht er Werke von Théodore Gericault (1791 – 1824) und Auguste Delacroix (1809 – 1868) sowie der Impressionisten.Zunächst ist Carlo Carrà in Bellinzona, dann in Busto Arsizio in der Villa Ottolino und in Obriano bei Crema als Wanddekorateur tätig. 1904 wird er als Anstreicher in der Malerinnung von Mailand aufgenommen. Später besucht er Kurse an der Abendschule für angewandte Kunst am Castello Sforzesco.
Erst 1906 beginnt Carlo Carrà ein Studium an der Accademia di Brera in Mailand bei Cesare Tallone (1853 – 1919). Es verbindet ihn eine Freundschaft mit Aroldo Bonzagni (1887 – 1918), Romolo Romani (1884 – 1916), Ugo Valeri (1873 – 1911) und Umberto Boccioni (1882 – 1916), mit denen er sich zwischen 1907 und 1909 dem Divisionismus zuwendet. Seit 1909 hat er Kontakt mit dem italienischen Schriftsteller Emilio Filippo Tommaso Marinetti (1876 – 1944). In dessen Haus unterzeichnen sie am 11. Februar 1910 gemeinsam mit Boccioni und Russolo das "Manifesto dei pittori futuristi" und am 11. April das "Manifesto tecnico della pittura futuristica". Auf der Futuristen-Ausstellung in der Galerie Bernheim-Jeune in Paris werden im Februar 1912 einige Werke Carlo Carràs gezeigt. Hier schließt er Bekanntschaft mit Henri Matisse (1869 – 1954), André Derain (1880 – 1954), Amadeo Modigliani (1884 – 1920), Maurice de Vlaminck (1876 – 1958), Medardo Rosso (1858 – 1928) und Fernand Léger (1881 – 1955). Im Jahre 1914 folgt ein Aufenthalt Carràs in Paris. Noch vor dem 1. Weltkrieg kehrt er jedoch nach Italien zurück. Er fertigt eine Reihe von Collagen und beginnt sich im Jahre 1916 vom Futurismus zu entfernen.
Auslöser für Carràs Stilwechsel ist unter anderem eine Begegnung mit dem italienischen Maler Giorgio de Chirico (1888 – 1978) in Ferrara, den er in einer neurologischen Klinik trifft. De Chirico ist Hauptvertreter der so genannten "Metaphysischen Malerei". Beiden werden Zimmer zum Malen in der Villa del Seminario zur Verfügung gestellt.
1919 verlässt Carlo Carrà auch die metaphysische Ikonographie und erneuert seine Malerei, indem er die italienische Kunst vom Trecento bis zur Renaissance mit der von Cézanne zu einem archaischen Realismus verbindet. Er wendet sich dem Stillleben und der Landschaftsmalerei zu und beschäftigt sich besonders mit Cézanne und Giotto.
Zu dieser Zeit beginnt Carràs Tätigkeit als Kunstkritiker für die Zeitschrift "L’Ambrosiano". 1932 unternimmt der Künstler eine Vortragsreise nach Deutschland Österreich und der Tschechoslowakei. Es entstehen Arbeiten, die die Tendez zur Vereinfachung von Formen und Kompositionen zeigen. Carlo Carrà malt Stilleben, Ansichten vom Meer, Landschaften und Interieur mit Figuren. Ab 1941 hat er an der Accademia di Brera den Lehrstuhl für Malerei inne. Noch vor dem Bombenangriff 1943 flüchtet er an den Comer See. Nach dem Krieg kehrt er jedoch nach Mailand zurück. Hier in Mailand stirbt Carlo Carrà stirbt am 13. April 1966.
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