1836 Nantes
1902 Buillon
Der französische Maler und Grafiker James Jacques Tissot wird am 15. Oktober 1836 in Nantes geboren. Der einer wohlhabenden Familie entstammende Künstler gilt neben dem Niederländer Sir Lawrence Alma-Tadema (1836 – 1912) und den Briten William Holman Hunt (1828 – 1882) und Dante Gabriel Rossetti als wichtigster Vertreter der Victorianischen Malerei und ist vor allem für seine Porträts im Victorianischen Stil der 1870er Jahre bekannt.
Um das Jahr 1856 siedelt James Jacques Tissot nach Paris über und beginnt dort ein Studium an der "École des Beaux-Arts". Hier studiert er unter anderem bei Jean-Auguste-Dominique Ingres (1780 – 1867), Hippolyte Flandrin (1809 – 64) und Louis Lamothe (1822 – 69). Außerdem lernt er Edgar Degas (1834 – 1917) und Édouard Manet (1832 – 83) kennen, mit welchen er eine lebenslange Freundschaft pflegt. Im Jahre 1859 stellt der Lieblingsmaler der Pariser Oberschicht erstmals im Pariser Salon aus. Er zeigt das Werk "Promenade dans la neige". Zwei Jahre darauf zeigt James Jacques Tissot hier "Rencontre de Faust et de Marguerite", eine Darstellung aus Goethes Faust. Dieses Werk wird sogleich vom französischen Staat für das "Musée du Luxembourg" angekauft. 1866 erhält der Künstler sogar eine Medaille im Salon. Mit der Serie "La Femme a Paris" bekommt Tissot jedoch auch außerhalb des Salons die verdiente künstlerische Anerkennung.
Während des Deutsch-Französischen Krieges muss der Künstler Frankreich verlassen und flieht im Mai 1871 nach England. Er ändert seinen Vornamen in James, fertigt zahlreiche Porträts der englischen Oberschicht und gilt auch hier als deren Lieblingsmaler. 1874 lehnt James Jacques Tissot eine Einladung zur ersten Impressionisten-Ausstellung ab. Ab dem darauffolgenden Jahre widmet er sich von Simon Haden angeregt auch der Radierung und fertigt Karikaturen für die britische Zeitschrift "Vanity Fair".
Seit 1876 lebt der Künstler mit Kathleen Newton (1854 – 82) zusammen, die seine Muse und sein bevorzugtes Modell wird.
Newton wählt jedoch 1882 im Alter von nur 28 Jahren den Freitod. Dieser veranlasst James Jacques Tissots zur Rückkehr nach Paris und führt ihn zum Mystizismus, Spiritismus und später zum Katholizismus. Unter anderem ist er mit den Brüdern Jules (1830 – 70) und Edmond (1822 – 96) Goncourt befreundet und fertigt zehn Radierungen zu deren Roman "Renée Mauperin". 1889 erhält Tissot die goldene Medaille der Pariser Weltausstellung. Die letzten 15 Jahre seines Lebens widmet sich der Künstler der Bibelillustration. Er unternimmt zahlreiche Reisen nach Palästina und fertigt hier eingehende Vorstudien zu der 1896 erscheinenden Tissot-Bibel. James Jacques Tissot stirbt am 8. August des Jahres 1902 in Buillon.
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